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Außerdem legte Eisner drei Bücher über die Prinzipien des grafischen Erzählens, der "sequenziellen Kunst", wie er es nannte, vor, die neben den Werken von Scott McCloud heute noch als Standardwerke gelten: "Comics and Sequential Art", "Graphic Storytelling and Visual Narrative" und "Expressive Anatomy for Comics and Narrative". Die Rolle des Judentums Will Eisner, dessen Eltern aus Europa nach New York eingewandert waren, war jüdischer Herkunft und das Judentum spielt – trotz seiner atheistischen Haltung – in all seinen Graphic Novels eine Rolle. Das steigert sich sogar gegen Ende seines Lebens: 2003 erschien "Fagin the Jew" ( "Ich bin Fagin"), eine Neuinterpretation der jüdischen Figur des Fagin aus Charles Dickens' Roman "Oliver Twist". Ich bin Fagin: Die unerzählte Geschichte aus Oliver Twist - Eisner, Will gebraucht kaufen. Auch im hohen Alter von mehr als 80 Jahren produzierte Eisner hier akkurat gezeichnete und geletterte, und nun auch sorgfältig mit Tusche lavierte Seiten. "Das Komplott": Nagel in den Sarg eines schrecklichen Betrugs Eisners letztes Werk ist ein dokumentarisch-didaktisches: "The Plot: The Secret Story of The Protocols of the Elders of Zion" ( "Das Komplott.
"The Thanksgiving": Eine von Eisner gestaltete Zeitungsseite von 1949. Foto: Promo Ein besonders üppiges Beispiel dafür bietet eine farbig gedruckte Zeitungsseite aus Philadelphia vom 20. November 1949 mit der Folge "The Thanksgiving", die in einer Vitrine in der Ausstellung im Dortmunder Schauraum ausgestellt ist: Die Lettern prangen fleischfarben in Form von Koteletts und Keulen vor nachtschwarzem Himmel. Je nach Ernährungsgewohnheiten vielleicht nicht unbedingt appetitlich, aber aus künstlerischer Sicht ein Hingucker. Zentrale Bedeutung des Letterings Diese große Aufmerksamkeit, die Eisner der Typografie schenkt, kommt nicht von ungefähr: Das Lettering hat eine zentrale Bedeutung für ihn, das wird auf den Originalseiten deutlich, die an den Wänden der Ausstellung zu sehen sind. Ich bin fagin meaning. Etwa im ersten Teil, der mit drei kompletten Geschichten sowie einigen Einzelseiten, einer Druckplatte und Fotos dem "Spirit" gewidmet ist. In einer der Stories liegt der Serienheld angeschossen und von niemandem bemerkt in einer Gasse.
So wird das Leben des Ghetto-Juden zur selbst erfüllenden Prophezeiung. Das Vorurteil bewahrheitet sich deswegen, weil die Menschen möchten, dass es sich bewahrheitet. Die entscheidende Akzentverschiebung allerdings ist, dass der Fagin bei Eisner unter dieser Entwicklung leidet. Aber Will Eisner bietet uns noch mehr: Er konstruiert Fagins Schicksal als Parallelerzählung zu Oliver Twists Geschichte. Beide Biografien, Olivers wie Fagins, haben die Züge eines Märchens. Während Oliver Twist am Ende seiner Geschichte die wundersame Rettung aus dem Elend erfährt, endet Fagins Erzählung allerdings am Galgen – kein Deus Ex Machina für den Juden. Ich bin fagin te. Will Eisner montiert diese beiden Erzählstränge mit einem erzählerischen Geschick, das den Vergleich mit Dickens nicht zu scheuen braucht. Ebenso wie bei Dickens gibt es märchenhafte Zuspitzungen; und ebenso wie Dickens verfolgt auch Eisner ein pädagogisches, aufklärerisches Ziel. Dabei ist unbedingt zu erwähnen, dass Will Eisner Charles Dickens großen Respekt zollt.
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